Arthrose oder Arthritis: Das ist (k)eine Frage!
Auch wenn beide Indikationen zum Verwechseln ähnlich klingen, so sind sie doch ziemlich unterschiedlich. Die Namensähnlichkeit liegt daran, dass sich beide Begriffe vom griechischen Begriff für Gelenk ableiten.
Definition Arthrose (Arthrosis deformans)
Arthrose bezeichnet den degenerativen Verschleiß des Gelenkes. Sie ist im Gegensatz zur Arthritis primär nicht entzündlich. Bei dieser Form der Gelenkabnutzung kommt es zum Abbau oder einer Schädigung der schützenden Knorpelschicht auf den Gelenkflächen. Besonders häufig betroffene Gelenke sind das Kniegelenk (Gonarthrose), das Hüftgelenk (Coxarthrose) sowie die Gelenke der Hand.
Symptome Arthrose
Zu Beginn der Arthrose äußert sich diese durch sogenannte Anlaufschmerzen. Im Verlauf der Erkrankung können jedoch auch Belastungs-, Bewegungs- und Ruheschmerzen in Verbindung mit Bewegungseinschränkungen auftreten.
Diagnose der Arthrose
Eine Diagnose der Arthrose ist gut über bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computer- (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) möglich. Auf den Aufnahmen werden mögliche Risse im Knorpel beziehungsweise der Abbau der Knorpelschicht und die damit verbundene Reduzierung des Gelenkspalts sichtbar.
Behandlung der Arthrose
Ist das betroffene Gelenk aktuell nicht zusätzlich entzündet, also warm und rot, ist Bewegung die beste Therapie. Denn nur so gelangt die wichtige Gelenkflüssigkeit in den Knorpel und kann diesen versorgen, schmieren und geschmeidig halten. Bei einer beginnenden Arthrose können mit einer Reduktion des Körpergewichtes, entzündungshemmenden Ernährung sowie ausreichenden, aber mäßigen Bewegung gute Erfolge erzielt werden.
Definition Arthritis
Die Arthritis ist die Entzündung eines Gelenks. Diese kann in einem oder mehreren Gelenken auftreten und verschiedene Ursachen haben. Sind beispielsweise Bakterien, Viren oder Pilze ursächlich spricht man von einer infektiösen Arthritis. Eine Arthritis kann jedoch auch rheumatisch oder durch ein Trauma bedingt werden. Auch eine Arthrose, also Gelenkverschleiß, kann eine mechanisch induzierte Entzündung im Gelenk nach sich ziehen.
Symptome Arthritis
Im Gegensatz zur beginnenden Arthrose treten in den Gelenken bei einer Arthritis vermehrt Ruhe- oder Nachtschmerzen auf. Außerdem kommt es zu Entzündungsreaktionen wie Rötungen, Schwellungen und Überwärmung. In schweren Fällen kann ein Gelenkerguss entstehen.
Diagnose der Arthritis
Zur Diagnose der Arthritis erfolgt zuerst eine genaue körperliche Untersuchung, bei der besonders auf Anzeichen einer Entzündung geachtet wird. Blutuntersuchungen im Labor können Aufschluss darüber geben, welche Ursache der Arthritis zugrunde liegt.
Behandlung Arthritis
Die Behandlung der Arthritis richtet sich nach deren Ursache. Sie dient der Behebung oder Eindämmung des jeweiligen Auslösers. Bei einem bakteriellen Auslöser können eine Ruhigstellung, Antibiotika und eine Gelenkpunktion erforderlich sein. Bei rheumatischen Auslösern werden in der Regel Medikamente verordnet.
Kommt es zu einer ausgeprägten Entzündungsreaktion ist schnellstmöglich ärztlicher Rat einzuholen. Denn eine eitrige Arthritis kann von der Zerstörung der Knorpelschicht im Gelenk bis hin zur Sepsis führen.