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Rückenschmerzen

Im Jahr 2024 leidet rund ein Viertel der Versicherten in Deutschland (24,8 Prozent) an Rückenschmerzen. (Quelle: KKH Kaufmännische Krankenkasse)

Gehören Sie auch dazu und möchten wissen, wie Sie diese loswerden und Schmerzen vorbeugen können? Dann hat Juzo die passenden Informationen für Sie. Rückenschmerzen gelten als Volkskrankheit Nummer 1. In den meisten Fällen sind sie nur „vorübergehende Gesundheitsstörungen“, allerdings trotzdem sehr häufig äußerst schmerzhaft.

Die Gründe für Rückenschmerzen sind vielfältig und nicht immer eindeutig feststellbar. In den Wirtschaftsnationen ist die mangelnde Bewegung durch den vom Büroalltag geprägten Lebensstil häufig der Auslöser. Oft sind Rückenschmerzen „hausgemacht“ und lassen sich auf falsche oder ruckartige Bewegungen, einseitige Belastungen oder mangelnde sportliche Betätigung zurückführen. In einigen Fällen können aber ernstzunehmende Krankheiten dahinterstecken. Auch Faktoren wie Stress oder Übergewicht sind nicht zu vernachlässigen. Werden Sie deshalb noch heute aktiv und unterstützen Sie Ihren Rücken so gut Sie können – ein starker Rücken ist weniger anfällig!


Der Rücken und die Wirbelsäule – Funktion und Aufbau

Tragende Säule mit komplexen Aufgaben

Die Wirbelsäule bildet die zentrale Achse des menschlichen Körpers und ist das Verbindungsglied für alle Skelettteile. Sie stützt den Körper und ist gleichzeitig für seine Beweglichkeit verantwortlich, ermöglicht eine gerade Haltung und den aufrechten Gang. Trotz des sehr kleinteiligen Aufbaus ist die Wirbelsäule so stark, die Last von Kopf, Rumpf und Armen gleichzeitig zu tragen.

Bereits kleinste Veränderungen der Wirbelsäule, in Form von Fehlstellungen, Abnutzungserscheinungen oder Verletzungen, können starke Schmerzen hervorrufen, die nie auf die leichte Schulter genommen werden sollten. Eine Abklärung durch eine Fachärztin bzw. einen Facharzt ist notwendig, um einer Verschlechterung oder Chronifizierung entgegenzuwirken.

Aufbau der Wirbelsäule

Die Wirbelsäule setzt sich aus 24 freien Wirbeln, 8 bis 10 verschmolzenen Wirbeln (Kreuzbein und Steißbein) und den dazwischenliegenden Bandscheiben zusammen. Stabilität erhält sie durch eine Vielzahl von Bändern, Bandsystemen und Muskeln rund um die knöcherne Wirbelsäulenstruktur

Bandscheiben bestehen aus elastischen Fasern und einem weichen, dickflüssigen Gallertkern. Sie befinden sich zwischen jedem freien Wirbel, wirken als elastische Bindeglieder zwischen den Wirbelkörpern und ermöglichen die Beweglichkeit der Wirbelsäule. 

Die charakteristische Form der Wirbelsäule, die doppelte S-Form, dient dazu, Erschütterungen abzuschwächen und Krafteinwirkungen gleichmäßig auf den gesamten Körper zu verteilen.

  • Halswirbelsäule 
    Die sieben Halswirbel tragen das komplette Gewicht des Kopfes, halten ihn aufrecht und ermöglichen seine Bewegung.


 

  • Brustwirbelsäule
    Zwölf stabile Wirbel bilden, zusammen mit den Rippen, dem Brustkorb, der sowohl Herz als auch Lunge schützt. Brustwirbel und Rippen verfügen über Gelenke, die für die Beweglichkeit des Brustkorbes sorgen, so dass sich dieser bei jeder Atembewegung ausdehnen und wieder zusammenziehen kann.


 

  • Lendenwirbelsäule
    Die Lendenwirbelsäule trägt einen großen Anteil des Körpergewichts. Die fünf Lendenwirbel sind sehr kräftig und belastbar und gleichzeitig sehr gelenkig. Sie erlauben Beugebewegungen in verschiedene Richtungen.


 

  • Kreuz- und Steißbein
    Den Abschluss der Wirbelsäule bilden das Kreuz- und Steißbein. Das Kreuzbein entsteht in der Wachstumsphase des Menschen durch eine Verschmelzung von fünf Wirbeln. Direkt darunter setzt das Steißbein an, das als Ansatzpunkt einiger Muskeln und Bänder des Beckens dient.
     
Aufbau der Wirbelsäule

Typische Symptome von Schmerzen im Rücken

Auf sehr unterschiedliche Weise nehmen Betroffene akute Rückenschmerzen wahr. Manche haben einen stechenden Schmerz wie ein Messerstich, andere bemerken ein Ziehen am Gesäß oder einen Druck an der Wirbelsäule. Die Intensität variiert vor allem bei chronischen Schmerzen. Akute Schmerzen sind meist stark ausgeprägt.  

Der „Hexenschuss“ ist als akut auftretender Rückenschmerz sehr stark und führt häufig zu einer Einschränkung der Beweglichkeit. Die Betroffenen können den Oberkörper gar nicht oder nur unter starken Schmerzen aufrichten.  

Akute Rückenschmerzen können auch in Arme oder Beine ausstrahlen. Wenn Taubheitsgefühle oder Lähmungen in den Extremitäten dazukommen, sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden, weil eine ernstere Ursache zugrunde liegen kann. Auch bei zusätzlichen Problemen mit Darm oder Blase, Fieber oder Schüttelfrost sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.  

Allgemeine Ursachen und Risikofaktoren für Schmerzen im Rücken

Rückenschmerzen können auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. Hier spielt der westliche Lebenswandel eine große Rolle. Langes Sitzen während der Arbeit kann die Muskeln an der Halswirbelsäule und am Rumpf überlasten. Wenig Bewegung im Alltag, einseitige Belastungen und Übergewicht führen zu überforderten und schmerzhaft verspannten Muskeln. Auch die steigende Lebenserwartung führt zu häufiger vorkommenden Verschleißerscheinungen, die wiederum Schmerzen verursachen können.

Tatsächlich kann ein Teil der Rückenschmerzen keiner eindeutigen Ursache zugeordnet werden und wird daher „unspezifisch“ oder „nicht spezifisch“ genannt. Bildgebende diagnostische Verfahren können keine strukturellen Schäden oder Verletzungen der Wirbelsäule oder von Organen zeigen. Bei dieser Art von Rückenschmerzen gehen in den meisten Fällen die Schmerzen von der Rückenmuskulatur aus. Das liegt daran, dass diese geschwächt, nicht ausreichend trainiert oder verkrampft ist. Unspezifische Rückenschmerzen werden im Alter seltener, sind dann aber dafür oft stärker ausgeprägt.  

Mann mit Rückenschmerzen

Bei „spezifischen“ Rückenschmerzen liegt ein körperlicher Auslöser vor. Eine eindeutige Ursache kann festgestellt werden. Dies kommt allerdings in sehr geringen Prozentzahlen von ca. vier bis sieben Prozent vor. Ursachen dafür können Erkrankungen der Wirbelsäule (z. B. Bandscheibenvorfälle, Verformung der Wirbelsäule) oder entzündliche Prozesse im Bereich der Wirbelsäule sein. Auch hormonelle Ursachen und autoimmun bedingte Erkrankungen sind möglich. Bei spezifischen Rückenschmerzen wird die zugrunde liegende Ursache behandelt. Dadurch klingen auch die Schmerzen in den meisten Fällen ab. Mit zunehmendem Alter nehmen spezifische Rückenschmerzen durch beispielsweise Abnutzungserscheinungen an der Wirbelsäule zu. 

Häufige Ursachen und Risikofaktoren für spezifische Rückenschmerzen:
 

  • Muskelverlust durch zu wenig Bewegung
  • Überlastung durch zu viel Bewegung
  • Fehlbelastung durch falsche Bewegung
  • Fehlhaltungen
  • Krankheiten
  • Verschleiß
  • Verletzungen
  • Seelische Belastungen
  • Familiäre Veranlagung

Schmerzbereiche und Schmerzsituation im Rücken 


Die häufigsten Erkrankungen und Verletzungen des Rückens 

Spezifische Rückenschmerzen gehen auf eine Erkrankung oder Verletzung zurück. Hier finden Sie die häufigsten Ursachen: 

Lumbalgie

Die Lendenwirbelsäule ist sehr häufig von Schmerzen betroffen, da die Krafteinwirkung auf die Wirbelsäule und die zu tragende Last hier am größten ist. Die Schmerzen in der Lendenwirbelsäule – Lumbalgie genannt – können von leicht bis sehr stark variieren. Dabei kann der Rückenschmerz über einen Zeitraum von wenigen Tagen, aber genauso auch dauerhaft (chronisch) auftreten.  

Lumbalgien können verschiedene Ursachen haben. Oft ist der Auslöser eine ruckartige Bewegung, Drehung oder das Heben bzw. Tragen von schweren Gegenständen. Weitere Ursachen von Rückenschmerzen können übermäßiger Stress, Haltungsfehler, angeborene Fehlstellungen der Wirbelsäule, Bandscheibenvorfälle oder eine Verschiebung der Wirbelkörper sein. 

Als eine schwere Form der Lumbalgie ist der „Hexenschuss“ (Lumbago) bekannt, bei dem plötzlich so starke, krampfartige Schmerzen in der Lendenwirbelsäule und der Rückenmuskulatur auftreten, dass diese zeitweise sogar zur Bewegungsunfähigkeit führen. 

Halten die Schmerzen in der Lendenwirbelsäule über mehrere Tage an, können sich diese festsetzen und auch dauerhaft Probleme bereiten. Dann wird von einer chronischen Lumbalgie gesprochen.

Grafische Abbildung der Wirbelsäule

Spondylarthrose

Spondylarthrose ist eine chronisch degenerative Erkrankung der Wirbelgelenke.
Wenn der Gelenkknorpel verschleißbedingt zurückgeht, kommt es zu Reizungen der Nerven, was oft zu Schmerzen führt.

Bandscheibenvorfall
Beim Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps) tritt der weiche Gallertkern der Bandscheibe durch die ihn umgebende Faserhülle und verrutscht. Die Gallertmasse kann auf umliegende Nerven drücken und Schmerzen
verursachen. Werden Nervenstrukturen stärker eingeklemmt, sind Sensibilitätsstörungen und Kraftminderung bis hin zu Lähmungserscheinungen möglich.

Osteoporose
Osteoporose ist eine Erkrankung des Knochenstoffwechsels. Die Knochenmasse nimmt deutlich ab und es kommt zu einer Veränderung der Knochenstruktur. Im Volksmund wird diese Krankheit häufig als „Knochenschwund“ bezeichnet. Die Folgen sind poröse Knochen, die an Stabilität verlieren und häufig brechen, und Knochenschmerzen.

Rheumatoide Arthritis

Bei der rheumatoiden Arthritis, einer Autoimmunerkrankung, greift das körpereigene Abwehrsystem die Innenhaut der Gelenke an. Folge sind schmerzhafte Entzündungen der kleinen und großen Gelenke von Armen und Beinen. Vor allem am Morgen fällt es den Betroffenen schwer sich zu bewegen.

Morbus Bechterew 

Diese chronisch entzündliche rheumatische Erkrankung betrifft vorwiegend die Wirbelsäule und die Kreuz-Darmbein-Gelenke, aber auch andere Körperstrukturen. Die Erkrankung beginnt mit langanhaltenden Rückenschmerzen und tritt oft in Schüben auf. Typisch sind Morgensteifigkeit, Nachtschmerz und Schmerzen im unteren Lendenwirbelabschnitt sowie den Kreuzdarmbeingelenken. Bei fortgeschrittener Krankheit treten die Schmerzen auch in höheren Wirbelsäulenabschnitten auf. Später versteift die Wirbelsäule, wodurch die Schmerzen meist nachlassen. 

Fibromyalgiesyndrom (FMS) 

Das Fibromyalgiesyndrom ist ein funktionelles somatisches Syndrom mit chronischen Schmerzen in mehreren Körperregionen, fast immer auch an der Wirbelsäule. Meist beginnt die Krankheit schleichend. Zudem treten oft Schlafstörungen mit Müdigkeit und körperliche oder auch geistige Erschöpfung auf. 

Wirbelgleiten (Spondylolisthesis) 

Beim Wirbelgleiten verschieben sich ein oder mehrere Wirbel der Wirbelsäule. Grund ist meist ein Volumenverlust der Bandscheibe, der den Halt zwischen den Wirbelkörpern verringert. Das Wirbelgleiten führt zu einer erhöhten Belastung und Verschleiß der kleinen Wirbelgelenke. Die vermehrte Beweglichkeit und die dadurch mögliche Einengung von Nerven können zu lokalen und ausstrahlenden Schmerzen führen.

Wirbelkanalstenose (Spinalkanalstenose) 

Die Wirbelkanalstenose ist eine Verengung des Kanals in der Wirbelsäule, in dem das Rückenmark und im unteren Abschnitt die lumbalen und sakralen Nerven verlaufen. Der Druck auf die Nerven verursacht oft stechende Schmerzen im Rücken. Ursache für die Verengung sind kompensatorische Knochenanbauten über einen langen Zeitraum.

Psychische Belastungen 

 Oft spielen psychische Belastungen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Rückenschmerzen. Stress und Ängste können Muskelverspannungen auslösen, die auf Dauer zu Muskelverkrampfungen sowie Fehl- und Zwangshaltungen führen können. 

Schmerzgedächtnis 

Bleiben Rückenschmerzen über einen längeren Zeitraum unbehandelt, kann sich ein sogenanntes Schmerzgedächtnis bilden. Durch wiederholte Schmerzerfahrungen entstehen biochemische, funktionelle und morphologische Veränderungen im zentralen Nervensystem. Dann reicht bereits ein minimaler Reiz wie eine Berührung, eine leichte Dehnung oder Wärme aus, um ein Schmerzempfinden auszulösen. Es ist langwierig und mühsam, dies wieder zu ändern. 

Verletzungen 

Bei Verletzungen am Rücken ist Vorsicht geboten. Sobald das Rückenmark betroffen ist, kann es zu schwerwiegenden neurologischen Folgen kommen. Wenn nach einem Unfall Schmerzen am Rücken auftreten, sollte der Körper so wenig wie möglich bewegt werden. 

Aufgrund des großen Durchmessers des Rückenmarks im Bereich der Halswirbelsäule sind Verletzungen dort oft mit neurologischen Folgen wie Lähmungen oder Gefühlsstörungen verbunden. Die Brustwirbelsäule ist eigentlich durch den Brustkorb recht gut geschützt. Wenn dennoch Verletzungen auftreten, ist Vorsicht geboten, weil hier der Durchmesser des Rückenmarks noch relativ groß ist. Knöcherne Verletzungen der Wirbelsäule treten meist in der Lendenwirbelsäule auf, weil sie den größten mechanischen Belastungen ausgesetzt ist. Das Rückenmark hat in diesem Bereich der Wirbelsäule einen geringeren Durchmesser. Daher sind neurologische Ausfälle eher selten. 


Diagnostik bei Rückenschmerzen 

Rückenschmerzen können die verschiedensten Ursachen haben. Eine individuelle Diagnostik ist daher essenziell, um den wahren Grund für Ihre Beschwerden herauszufinden. Eine gründliche Anamnese ist die Basis. Danach folgt eine sorgfältige körperliche Untersuchung mit Funktionstests. Im Rahmen der Muskelkraft- und Funktionsdiagnostik werden Ihre Körperhaltung und die Ausrichtung Ihrer Wirbelsäule überprüft sowie nach bestehenden Druck- oder Bewegungsschmerzpunkten gesucht. Die anschließenden Tests zeigen Ihre Wirbelsäulenbeweglichkeit. Neurologische Untersuchungen geben Aufschluss über die Sensibilität, die Reflexe, die Kraft Ihrer Muskeln und somit auf möglicherweise gequetschte Nerven. Bei Verdacht auf funktionelle Einschränkungen, erfolgt eine gezielte Testung im Rahmen der Trainings- und Physiotherapie.  

Bei Verdacht auf spezifische Schmerzursachen werden bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, Kernspin- oder Computertomografie eingesetzt. Bei andauernden Beschwerden trotz initialer konservativer Therapie sollte ein Röntgenbild angefertigt werden – oder eine Kernspintomografie, auch Magnetresonanztomografie genannt (MRT), bei Verdacht auf spezifische Schmerzursachen oder Beteiligung der Nervenstrukturen. Bei vorausgegangenen Unfällen mit Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung ist eine umfassende neurologische Untersuchung meist unabdingbar.  

Weitere Untersuchungen wie spezifische Labortests oder eine Knochendichtemessung sind möglich.  

Zu einer ganzheitlichen Untersuchung und einer exakten Diagnose gehören viele Disziplinen wie Orthopädie, Neurologie, Schmerztherapie, Psychologie und Physiotherapie. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist daher meist sinnvoll. 


Behandlung und Therapie von Rückenschmerzen 

Oft treten Rückenschmerzen recht plötzlich auf. Je nach Ursache und Beschwerden können verschiedene Behandlungsmethoden zum Einsatz kommen. Unspezifische Rückenschmerzen klingen meist nach wenigen Tagen bis Wochen mit einer konservativen Behandlung wie einer aktiven Bewegungstherapie oder auch einer kurzfristigen Schmerzmittelgabe wieder ab. Bei spezifischen Rückenschmerzen richtet sich die Therapie nach der zugrunde liegenden Erkrankung. Leichte Verletzungen der Wirbelsäule werden mit konservativen Methoden therapiert, bei schweren Verletzungen ist meist eine Operation nötig. In vielen Fällen werden verschiedene Therapien kombiniert.
 

1. Nicht-medikamentöse Behandlung bei Rückenschmerzen  

So individuell wie die Schmerzen am Rücken sind, so individuell kann auch die konservative Therapie sein. Es gibt viele Möglichkeiten, die Linderung bringen. 

 2. Medikamentöse Therapie bei Rückenschmerzen  

Oft führt eine körperliche Dysbalance zu Schmerzen am Rücken. Diese Schmerzen verursachen zum Beispiel eine Schonhaltung, die wiederum zu weiteren Schmerzen führen kann. Dieser Teufelskreis aus Schmerz, Bewegungseinschränkung und Verspannung kann durch eine medikamentöse Schmerzbehandlung durchbrochen werden.  

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis lösen spezifische Rückenschmerzen aus, die mit speziellen Medikamenten behandelt werden können. Auch muskelentspannende Medikamente können den Teufelskreis durchbrechen, gerade wenn die Verspannungen die primäre Ursache für die Schmerzen sind. Die Einnahme von Medikamenten sollten Sie unbedingt mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt absprechen, denn unter Umständen gibt es bei Ihnen Kontraindikationen, die gegen die Einnahme solcher Medikamente sprechen.  

Wer ohne ärztlichen Rat über eine längere Dauer Medikamente einnimmt oder die empfohlene Dosis überschreitet, riskiert schwerwiegende Folgen.  

In jedem Fall sollten Sie sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beraten lassen, welche Medikamente bei Ihren Rückenschmerzen möglichst wirksam und risikoarm sind. Bei Nebenwirkungen sollte umgehend medizinischer Rat eingeholt werden. Die richtige medikamentöse Schmerztherapie ist sehr individuell und wird von der behandelnden Ärztin bzw. vom behandelnden Arzt festgelegt. 

 

3. Operation bei Schmerzen am Rücken  

Nur in Ausnahmefällen wie bei schweren Wirbelverletzungen mit Risiko auf Knochenmarkbeschädigung ist eine Operation sofort notwendig, sonst kann – nach Abwägung der Notwendigkeit und der Risiken – mittelfristig geplant werden.  

Die häufigsten Rückenoperationen sind Eingriffe an der Bandscheibe und bei Verengungen von Wirbelkanälen (Spinalkanalstenosen). In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich operative minimal-invasive mikrochirurgische Eingriffe durchgesetzt.  

Eine Operation allein reicht allerdings nicht aus. Nach einem Eingriff ist Physiotherapie wichtig für den Muskelaufbau und die Wiedererlangung des Köpergefühls. Das Gleichgewicht, Bücken, Drehen und Heben stehen dabei ebenso auf dem Plan wie eine Gangschulung. Vor allem in den ersten Wochen helfen hier Wirbelsäulenorthesen für den Erhalt des Operationsergebnisses. Ob eine ambulante Therapie oder stationäre Rehabilitationsmaßnahmen sinnvoller sind, ist individuell zu entscheiden. 


Prävention von Rückenschmerzen: Tipps für Ihren Alltag ohne Rückenschmerzen 

  • Bewegen Sie sich:  Legen Sie kurze Strecken zu Fuß oder mit dem Rad zurück. Steigen Sie Treppen, anstatt den Lift zu nehmen. Recken und strecken Sie sich, z. B. vor dem Aufstehen oder nach längerem Sitzen. Hier finden Sie Tipps für mehr Bewegung im Alltag.
     
  • Heben Sie richtig: Beine hüftbreit auseinanderstellen und in die Hocke gehen. Richten Sie sich durch die Kraft Ihrer Beine auf. Versuchen Sie, das Gewicht direkt am Körper zu halten, und vermeiden Sie einseitige Belastungen.
     
  • Tragen Sie richtig: Meiden Sie einseitiges Tragen. Verwenden Sie nach Möglichkeit einen Rucksack oder Einkaufstrolley mit Rädern. Beim Tragen von Taschen verteilen Sie das Gewicht auf zwei Taschen – in jede Hand eine.
     
  • Sitzen Sie richtig: Der Oberkörper soll aufgerichtet und gerade sein, das Becken leicht nach vorne gekippt. Wechseln Sie des Öfteren die Sitzposition – lehnen Sie sich leicht nach vorne oder nach hinten und sitzen dann wieder bewusst gerade.
     
  • Ernähren Sie sich gesund: Jedes Kilo Übergewicht belastet auch Ihren Rücken. Ernähren Sie sich kalziumreich mit Lebensmitteln wie z. B. Milch, Käse, Brokkoli oder Grünkohl.

Übungen für einen gesunden und starken Rücken

Grund für die Schmerzen ist oft eine unzureichend ausgebildete Rückenmuskulatur. Diese leidet bei zu langer Schonung noch zusätzlich. Um Rückenschmerzen entgegenzuwirken, sollten Sie deshalb, sobald es die Schmerzen erlauben, mit leichter körperlicher Aktivität beginnen.

Es empfiehlt sich die Rumpfmuskulatur gezielt mit speziellen Übungen zu stärken. Denn ein beweglicher Rücken und eine kräftige Bauchmuskulatur mit starken, gedehnten Muskeln, Bändern und Faszien ist weniger anfällig für Rückenschmerzen.

Bei akuten Beschwerden fragen Sie bitte Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, ob und welche Übungen für Sie geeignet sind. 

Mann macht Sport mit Orthese

Stark durch den Alltag mit den JuzoPro Rückenorthesen

Frau im Supermarkt trägt Rückenorthese

Lumbalorthesen dienen der Unterstützung des Rückens bei akuten aber auch chronischen Schmerzen. Durch die zusätzliche Stabilisierung und Unterstützung im Bereich der Lendenwirbel wird eine Schmerzlinderung erreicht.

Zusätzlich können sie bei Belastung getragen werden, um einem erneutem Auftreten der Schmerzen entgegenzuwirken.
 

Leichte bis sehr starke Unterstützung

Die Auswahl einer Orthese erfolgt basierend auf der individuellen Indikation. Je nach Produkt kann sie entlastend oder bei Schon- bzw. Fehlhaltungen auch korrigierend wirken. Die JuzoPro Lumbalorthesen vereinen außergewöhnlichen Tragekomfort und einfache Handhabung mit medizinischer Wirksamkeit. Die gewünschte Unterstützung kann, dank vier verschiedener Varianten von Light bis Strong, individuell auf die persönlichen Bedürfnisse
und die gestellte Diagnose abgestimmt werden.

JuzoPro Lumbal Xtec Light

JuzoPro Lumbal Xtec Light

Leichte und dauerhafte Unterstützung finden Patienten in der JuzoPro Lumbal Xtec Light. Das Tragen der Stabilisierungsorthese unterstützt eine aufgerichtete Körperhaltung und kann Verspannungen vorbeugen. Gerade bei einseitigen oder schwach ausgeprägten Rückenmuskeln im  Lendenwirbelbereich kann sie bei allen Tätigkeiten im Alltag getragen werden, die den Rücken belasten.

JuzoPro Lumbal Xtec

Durch das festeXtra-Gestrick der JuzoPro Lumbal Xtec übt diese WS-Orthese einen leichten bis mittleren Kompressionsdruck auf den Lendenwirbelbereich aus. Eine herausnehmbare Kreuzbeinpelotte mit festen Friktionsnoppen massiert zusätzlich die Muskulatur sowie das Gewebe und lockert verhärtete Faszien. Die Orthese kann bei den meisten LWS-Beschwerden eingesetzt
werden, wirkt entlastend und schmerzlindernd.

JuzoPro Lumbal Xtec
JuzoPro Lumbal Xtec Plus

JuzoPro Lumbal Xtec Plus

Bei schweren, andauernd wiederkehrenden Schmerzen kommt bevorzugt die Lumbalorthese JuzoPro Lumbal Xtec Plus zum Einsatz. Besonders zu Beginn einer Therapie bietet diese Orthese die
Möglichkeit einer starken Stabilisierung. Die zusätzliche Zuggurtung und die Kreuzbeinpelotte können dann bei entsprechendem Therapiefortschritt entfernt werden. Dadurch wird die Bewegungsfreiheit im Lendenwirbelbereich erhöht und die Mobilisierung unterstützt.

JuzoPro Lumbal Xtec Strong

Bei starken Schmerzen durch Fehlhaltungen, Gelenkverschleiß oder chronischen Reizungen ist die LWS-Orthese JuzoPro Lumbal Xtec Strong optimal geeignet. Durch die hohe Leibhöhe und eine doppelte Kreuzgurtung wird ein gleichmäßiger Druck auf den gesamten Lendenwirbelbereich ausgeübt. Die sehr festen Stabilisierungsstäbe können entnommen und so nachgeformt werden, dass sie, je nach Anforderung, entlastend oder korrigierend wirken.

JuzoPro Lumbal Xtec Strong

FAQs – die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Rückenschmerzen