Die rosa Schleife – das ist das Symbol für Solidarität gegenüber Brustkrebs-Betroffenen. Egal ob an der Kleidung, auf Flyern oder im Internet – im Moment sieht man ganz besonders viele Schleifen und die Farbe Rosa. Denn Oktober ist der internationale Brustkrebsmonat, in dem Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Brustkrebs ins öffentliche Bewusstsein gerückt wird. Darauf möchten auch wir aufmerksam machen und den Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Lymphödem näher beleuchten, denn nicht selten bekommen Brustkrebs-Patientinnen und -Patienten nach der Krebs-Behandlung ein sekundäres Lymphödem.
Der Brustkrebsmonat Oktober
Ins Leben gerufen hat den Brustkrebsmonat eine Initiative der American Cancer Society im Jahr 1985. Seitdem findet er weltweit wachsende Beachtung. Es gibt öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen und Kampagnen von verschiedenen Organisationen, Firmen, Vereinen und vielen mehr. Im Fokus stehen die Situation von Erkrankten, das Sammeln von Spenden für die Therapie und Forschung sowie die Aufklärung und Motivation zur Früherkennung. Es gibt Spendenläufe, -veranstaltungen und Konzerte für eine größere Aufmerksamkeit. Als Symbol und Zeichen der Solidarität gilt die rosa Schleife. Viele Städte beleuchten Veranstaltungsorte und öffentliche Plätze rosa.
Juzo möchte hierbei das Augenmerk auf den Zusammenhang zwischen Brustkrebsbehandlung und sekundärem Lymphödem richten – eine schwerwiegende Folge für einige Betroffene.
Lymphödem nach Krebsbehandlung – die Rolle der Achsellymphknoten
Wenn Karzinome metastasieren, sind die Lymphknoten der Achsel der erste Ort, der betroffen ist. Daher werden diese oft bei einer Operation mit entfernt, um die Gefahr des Befalls weiterer Lymphknoten zu minimieren. Durch die Entfernung steigt allerdings das Risiko für ein Lymphödem.
Solange der Tumor in der Brust kleiner als 2 cm ist und die Achsellymphknoten einen unauffälligen Tastbefund haben, kann zunächst nur ein einzelner Lymphknoten (Wächterlymphknoten) entnommen und untersucht werden. In diesem Lymphknoten würden sich bei einer Ausbreitung des Tumors als erstes Krebszellen finden. Bei Befall dieses Knotens werden anschließend weitere Lymphknoten der Achselhöhle entfernt.
Neben der operativen Entfernung von Achsellymphknoten kann es auch durch andere Faktoren zur Entwicklung eines Lymphödems nach einer Brustkrebsbehandlung kommen, wie z. B. eine Taxan-basierte Chemotherapie oder eine Bestrahlung der regionalen Lymphknoten.
In der Regel bildet sich der Lymphrückstau in den Armen. Aber auch in den unteren Achselhöhlen oder im Rücken ist dies möglich. Meist reduziert sich der Stau nach wenigen Wochen wieder, weil der Körper andere Wege für den Abfluss der Lymphe findet. Gelingt dies nicht, entsteht ein Lymphödem und die betreffende Stelle nimmt an Volumen zu.
So stellen sich viele Betroffene nach der anstrengenden Krebstherapie der neuen Diagnose „sekundäres Lymphödem“. Mit der frühzeitigen und richtigen Therapie können die Beschwerden und Folgen des Ödems reduziert und erträglich gemacht werden.
Konservative Therapie beim Lymphödem
Um das Lymphsystem bei einem Lymphödem nach Brustkrebsbehandlung weitestgehend zu entlasten, kommt die Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE) zum Einsatz. Sie besteht aus folgenden Bestandteilen:
1. Manuelle Lymphdrainage
Die MLD ist eine therapeutische Massagetechnik, die den Lymphfluss anregt und unterstützt. So können der Lymphstau und die Schwellung reduziert werden. Sie hilft in der Entstauungsphase, Umfang zu reduzieren, und in der Enthaltungsphase, den erreichten Zustand zu sichern. Wenn das Ödem nicht vollständig zurückgeht, muss es dauerhaft behandelt werden.
2. Kompressionstherapie
Die Kompressionstherapie dient zur Erhöhung des Drucks im Gewebe. Dadurch tritt weniger Flüssigkeit aus den Blutkapillaren ins Gewebe über. Zudem verteilt sie die Gewebsflüssigkeit über eine größere Fläche und schafft somit alternative Wege für den Lymphtransport. Sie verbessert außerdem die Funktion der Lymphgefäßklappen und die Strömungsgeschwindigkeit in den Lymphgefäßen und damit den Lymphtransport. Die Wirkung der Muskel- und Gelenkpumpen wird verbessert. Erzeugt werden kann der Druck durch:
- Kompressions-Bandagierung
- Kompressionsbestrumpfung / Kompressionsversorgung
- Dynamische Kompressionstherapie (apparativ)
Ein konsequent getragener Kompressionsärmel oder -Bolero - oft auch mit Handschuh - in Flachstrick wirkt Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe entgegen und kann die Verschlimmerung des Lymphödems eindämmen. Spannungsschmerzen und Bewegungseinschränkungen können so reduziert werden.
3. Bewegungstherapie
Außerdem kann der Lymphfluss durch geeignete Bewegungen angeregt werden. Die Kontraktion der Muskeln wirkt wie eine Pumpe auf die Lymphgefäße.
Wassergymnastik kombiniert die Wirkung der Kompression und der Muskelbewegung.
4. Hautpflege
Um mögliche Komplikationen wie Infektionen, die aufgrund der strapazierten Haut entstehen, zu vermeiden, wird Betroffenen eine intensive Hautpflege empfohlen.
5. Selbstmanagement
Selbstmanagement wurde als fünfte Säule mit aufgenommen und zielt darauf ab, ein Wiederauftreten des Ödems zu verhindern und einen nachhaltigen Erfolg der Behandlung sicherzustellen. Selbstmanagement beschreibt ein tieferes Verständnis der Krankheit, Therapiemöglichkeiten und Funktionsweise des Lymphsystems. Man lernt, was man selbst zur Behandlung beitragen kann.
Operative Methoden beim Lymphödem
Die konservative Therapie hat ihre Grenzen, vor allem wenn sehr viele Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt wurden. In der Zwischenzeit gibt es operative Methoden für das Lymphödem wie zum Beispiel die Lymphgefäßtransplantation, Lymphknotentransplantation, Veneninterposition (aus einer Vene wird eine Brücke zwischen Lymphkollektoren) oder lymphovenöse und lymphonodo-venöse Anastomosen (lokale Verbindung zwischen Lymphgefäßen bzw. Lymphknoten und Vene).
Brustkrebs
Da Brustkrebs keine Seltenheit ist, haben wir hier ein paar wichtige Fakten für Sie zusammengetragen:
Ein paar Zahlen
In Deutschland war Brustkrebs mit 29,4 %* die häufigste Krebserkrankung von Frauen im Jahr 2022. Laut Robert-Koch-Institut erkranken jedes Jahr in Deutschland ca. 70.000 Frauen an Brustkrebs. Auch Männer können erkranken (ca. 1 %). In Deutschland beträgt die relative 10-Jahres-Überlebensrate für Frauen 82 % und für Männer 72 %. Fast drei von zehn betroffenen Frauen sind jünger als 55 Jahre alt, wenn sie die Diagnose erhalten.
*Quelle: https://ecis.jrc.ec.europa.eu/
Früherkennung
Daher ist es so wichtig, auch jüngere Frauen auf diese Krankheit hinzuweisen und zur Früherkennung zu motivieren. Je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. In Deutschland ist die Brustkrebsvorsorge ab 30 Jahren von der gesetzlichen Krankenkasse abgedeckt. Ab 50 Jahren kann alle zwei Jahre eine Mammographie in Anspruch genommen werden.
Symptome
Eine Verhärtung in der Brust ist das häufigste Symptom. Außerdem sind Größen- und Umrissveränderungen der Brust, verminderte Bewegung der Brust beim Heben der Arme, bleibende Hautrötung, Hauteinziehung oder Veränderungen der Brustwarze möglich. Knoten in der Achselhöhle können Lymphknoten-Metastasen des Brustkrebses sein. Bei weit fortgeschrittenen Erkrankungen können z. B. Kraftlosigkeit, ungewollter Gewichtsverlust oder Knochenschmerzen auftreten.
Diagnostik
Bei der Selbstuntersuchung oder klinischen Untersuchung – also beim Abtasten – kann ein unscharf begrenzter Tumor auffallen. Nach dem Tastbefund folgen bildgebende Verfahren. Dabei kommen hauptsächlich Mammographie, Sonographie und Kernspintomographie zum Einsatz. Bei bestätigtem Verdacht wird eine Biopsie durchgeführt, um die Gut- oder Bösartigkeit des Tumors zu bestimmen.
Einteilung
Die TNM-Klassifikation beschreibt die Größe des Tumors (T), die Anzahl der befallenen Lymphknoten (N) und eine eventuelle Fernmetastasierung (M). Daraus ergibt sich dann die Stadieneinteilung von 0 bis IV. Des Weiteren werden zum Beispiel nach Hormonrezeptorstatus, Risikogruppen sowie molekularen und genetischen Analysen unterschieden. Diese Erkenntnisse sind Basis für die Therapie.
Behandlung
Die Behandlung einer Burstkrebserkrankung ist sehr individuell und multidisziplinär. Dabei werden Krebsart, Stadium, Lokalisation und viele weitere Faktoren berücksichtigt. Die Therapie der Brustkrebserkrankung soll im Frühstadium eine Heilung, beim metastasierten Karzinom eine Lebenszeitverlängerung und im Spätstadium eine Linderung der Krankheitsbeschwerden erreichen. Die Strategie zur Brustkrebsbehandlung wird meist im Rahmen einer sogenannten Tumorkonferenz geplant. Daran beteiligen sich die Bereiche Gynäkologie, internistische Onkologie, Radiologie, Strahlentherapie, Pathologie. Die Patientin bzw. der Patient wird in jeden Schritt der Entscheidung einbezogen. Die am häufigsten angewandten Bestanteile der Therapie sind Chemotherapie, Bestrahlung, operative Eingriffe, Hormontherapie und molekularbiologische Therapie.
Risikofaktoren
Neben der familiären Prädisposition gibt es weitere Risiken für eine Brustkrebserkrankung. Übergewicht, regelmäßiger Alkoholkonsum, Alter, späte Mutterschaft, Rauchen, Bewegungsmangel, Linkshändigkeit und hormonelle Faktoren beeinflussen beispielsweise die Wahrscheinlichkeit.
Ein paar Zahlen
In Deutschland war Brustkrebs mit 29,4 %* die häufigste Krebserkrankung von Frauen im Jahr 2022. Laut Robert-Koch-Institut erkranken jedes Jahr in Deutschland ca. 70.000 Frauen an Brustkrebs. Auch Männer können erkranken (ca. 1 %). In Deutschland beträgt die relative 10-Jahres-Überlebensrate für Frauen 82 % und für Männer 72 %. Fast drei von zehn betroffenen Frauen sind jünger als 55 Jahre alt, wenn sie die Diagnose erhalten.
*Quelle: https://ecis.jrc.ec.europa.eu/
Früherkennung
Daher ist es so wichtig, auch jüngere Frauen auf diese Krankheit hinzuweisen und zur Früherkennung zu motivieren. Je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. In Deutschland ist die Brustkrebsvorsorge ab 30 Jahren von der gesetzlichen Krankenkasse abgedeckt. Ab 50 Jahren kann alle zwei Jahre eine Mammographie in Anspruch genommen werden.
Symptome
Eine Verhärtung in der Brust ist das häufigste Symptom. Außerdem sind Größen- und Umrissveränderungen der Brust, verminderte Bewegung der Brust beim Heben der Arme, bleibende Hautrötung, Hauteinziehung oder Veränderungen der Brustwarze möglich. Knoten in der Achselhöhle können Lymphknoten-Metastasen des Brustkrebses sein. Bei weit fortgeschrittenen Erkrankungen können z. B. Kraftlosigkeit, ungewollter Gewichtsverlust oder Knochenschmerzen auftreten.
Diagnostik
Bei der Selbstuntersuchung oder klinischen Untersuchung – also beim Abtasten – kann ein unscharf begrenzter Tumor auffallen. Nach dem Tastbefund folgen bildgebende Verfahren. Dabei kommen hauptsächlich Mammographie, Sonographie und Kernspintomographie zum Einsatz. Bei bestätigtem Verdacht wird eine Biopsie durchgeführt, um die Gut- oder Bösartigkeit des Tumors zu bestimmen.
Einteilung
Die TNM-Klassifikation beschreibt die Größe des Tumors (T), die Anzahl der befallenen Lymphknoten (N) und eine eventuelle Fernmetastasierung (M). Daraus ergibt sich dann die Stadieneinteilung von 0 bis IV. Des Weiteren werden zum Beispiel nach Hormonrezeptorstatus, Risikogruppen sowie molekularen und genetischen Analysen unterschieden. Diese Erkenntnisse sind Basis für die Therapie.
Behandlung
Die Behandlung einer Burstkrebserkrankung ist sehr individuell und multidisziplinär. Dabei werden Krebsart, Stadium, Lokalisation und viele weitere Faktoren berücksichtigt. Die Therapie der Brustkrebserkrankung soll im Frühstadium eine Heilung, beim metastasierten Karzinom eine Lebenszeitverlängerung und im Spätstadium eine Linderung der Krankheitsbeschwerden erreichen. Die Strategie zur Brustkrebsbehandlung wird meist im Rahmen einer sogenannten Tumorkonferenz geplant. Daran beteiligen sich die Bereiche Gynäkologie, internistische Onkologie, Radiologie, Strahlentherapie, Pathologie. Die Patientin bzw. der Patient wird in jeden Schritt der Entscheidung einbezogen. Die am häufigsten angewandten Bestanteile der Therapie sind Chemotherapie, Bestrahlung, operative Eingriffe, Hormontherapie und molekularbiologische Therapie.
Risikofaktoren
Neben der familiären Prädisposition gibt es weitere Risiken für eine Brustkrebserkrankung. Übergewicht, regelmäßiger Alkoholkonsum, Alter, späte Mutterschaft, Rauchen, Bewegungsmangel, Linkshändigkeit und hormonelle Faktoren beeinflussen beispielsweise die Wahrscheinlichkeit.
Tipp! Das regelmäßige Abtasten der eigenen Brust kann tastbare Knoten frühzeitig aufdecken. Bitte holen Sie sich bei Auffälligkeiten (frauen)ärztlichen Rat ein.