DE
  • International

  • English Version EN

Tipps für eine erfolgreiche Narbentherapie

Erfahren Sie, wie Ihre Patientinnen und Patienten den Heilungsprozess fördern und durch aktives Selbstmanagement den Therapieerfolg in der Narbenbehandlung gezielt verbessern können. Das Selbstmanagement ist eine entscheidende Säule in der Narbentherapie. Denn ohne das aktive Mitwirken der Behandelten kann auch das beste Hilfsmittel seine Wirkung nicht entfalten.

Beginn der Behandlung

Im Normalfall beginnt die Kompressionsbehandlung einer Narbe erst, sobald sich die Wunde komplett geschlossen hat. Vor dem Tragen einer Versorgung in Verbindung mit bestehenden Wunden sollte unbedingt ein ärztliches Feedback eingeholt werden. Auf Anraten kann eine Kompressionsbekleidung bei kleineren Wunden über einen Verband bzw. eine Wundauflage gezogen werden. Noch nicht ganz abgeheilte Wunden können so unter dem Kompressionsdruck besonders schnell und ohne Komplikationen abheilen.


Tragezeit und Tragedauer

Beim Tragen der Kompressionsbekleidung sollte man sich exakt an die ärztliche Verordnung halten. Nur so kann ein optimaler Therapieerfolg erzielt werden. Zu Beginn kann sich die Versorgung manchmal noch ungewohnt anfühlen, das legt sich aber in der Regel schnell. Narben reifen und verändern sich im Normalfall bis zu 2 Jahre nach ihrer Entstehung. In diesem Zeitraum ist eine Kompressionsversorgung sinnvoll. 

Arzt im Gespräch mit einem Patient

Mobilisierung

Narben bleiben durch tägliches Eincremen und Massieren geschmeidig. Zu Beginn wird dabei nur sachte massiert. Wenn man spürt, dass sich die Narbe beginnt zu verhärten oder sich Verklebungen mit dem Untergrund bilden, kann man nach ärztlicher Rücksprache auch fester massieren. Sobald man merkt, dass die Narbe die Beweglichkeit einschränkt oder Schmerzen verursacht, kann zusätzlich eine Physio- oder Ergotherapie erforderlich sein. Dazu ist es sinnvoll einen ärztlichen Rat einzuholen.

Sonneneinstrahlung

Narben sollten keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt, zusätzlich abgedeckt und mit Sonnencreme geschützt werden. Denn Kleidung allein schirmt das Sonnenlicht nicht vollständig ab. Direktes Sonnenlicht fördert außerdem die Bildung von hypertrophen Narben und kann zu dunklen Verfärbungen des Narbengewebes führen.

Sonnencreme auf einer Schulter

Hygiene

Die Hygiene ist das A und O in der Narbentherapie. Um Entzündungen vorzubeugen sollte das Narbenareal immer sauber bleiben. Insbesondere zu Beginn der Therapie sollten die ärztlichen Anweisungen, zur Reinigung der Narbe befolgt werden.

Reinigung der Kompressionsversorgung

Zur Hygiene gehört auch das tägliche Waschen der Kompressionsversorgung. Diese kann in der Waschmaschine im Schon- oder Feinwaschgang bei bis zu 40 °C gewaschen werden. Nur bei täglicher Reinigung bleiben die elastischen Eigenschaften lange Zeit erhalten und Rückstände von Hautschuppen, Salben, Schmutz und Staubpartikeln können sich nicht anlagern. Bei allen Waschgängen empfehlen wir das milde Juzo Spezialwaschmittel.  Weichspüler darf nicht verwendet werden, da die enthaltenen Weichmacher die Kompressionsfäden angreifen!

Frau beim Wäsche aufhängen

Narbentherapie bei Kindern

Um konsequent am Heilungserfolg mitzuarbeiten, brauchen Kinder noch viel mehr Unterstützung als Erwachsene. Das macht die Narbentherapie sowohl für die jungen Betroffenen als auch für deren Eltern und Umfeld zu einem anspruchsvollen Kraftakt.
Der kleine Helfer Julius, ein fröhliches Phantasiegeschöpf, hilft Kindern und deren Eltern durch die schwierige Zeit der Therapie. Er macht den jungen Heldinnen  und Helden Mut, spendet Trost und unterstützt dabei die Kompressionsversorgung konsequent zu tragen.

Julius der kleine Helfer